Samstag, 28. Dezember 2013

Die wichtigsten Alben 2013 # 34: Foals - Holy Fire

Ich hab mich ja sehr gewundert, dass sich alle so gewundert haben, dass Phoenix so groß sind, dass sie als Headliner auf Festivals auftreten. Hallo? Hat irgendjemand diese Band in den letzten Jahren mal ernsthaft verfolgt? Und deren Omnipräsenz wie Unfehlbarkeit in Popsachen?
Ganz anders die Sache mit den Foals und ihrem Erfolg. Wann sind die denn so groß geworden? Wann hatten die denn mal einen Hit? Oder anders: Wann hat denn das letzte Mal gemerkt, dass diese Band nur Hits hat? Gut, sieht man nicht immer sofort. Diese Mathe-Geschichte auf der ersten EP und dieses "Techno mit den Mitteln einer Indieband" von der "Antidotes", die dadurch unheimlich tanzbar war, das hat auch die Indidiescomenschen beeindruckt, okay. Aber die Grandiosität des "Total Life Forever"-Albums, die haben die meisten doch gar nicht als so grandios wahrgenommen, oder irre ich mich da? Und sowohl "Miami" als auch "Spanish Sahara" haben doch niemals so viel Fame entfaltet, dass die jetzt auch so durch die Decke gehen mit Werbepartnern und Konsens für die Massen. Nicht, dass sie es nicht verdient hätten, aber wann ist das passiert?
"Holy Fire", so viel kann man sagen, ist das bisher schlechteste Album der Band. Aber es ist immer noch tolle Musik! Ich hatte ja den Schock von "Inhaler" (Wieder die Neunziger!) tief sitzen. Was soll denn dieser Dicke-Hose-Rock? Diese inkonsequente Funkyness in den Strophen? Und das doofe Skater-Video? Nein, das war echt nicht gut, und ich dachte, jetzt ist es aus mit uns. "My Number" war dann wieder so ein Stück, das auch auf "Total Lofe Forever" funktioniert hätte, arschwackelig und mit so lässigen Handgelenkbewegungen, wie man das kannte, mochte, wollte. Was sollte nun "Holy Fire" werden, Desaster oder Fortsetzung oder hä? Dass diese Unentschlossenheit und dieses Vage die Platte beherrscht, macht sie eben zur schlechtesten der Bandhistorie. An besten ist "Holy Fire" dann, wenn es wie "Total Life Forever" Teil 2 klingt, was angesichts dieser fantastischen Platte ein Ritterschlag ist, am schlechtesten wird es, wenn die Foals nicht wissen, wer sie sein wollen, ähnlich dem Bloc Party GAU von "Four". Denn beweisen müssen sie nur noch sich selbst was, und das führt Bands allzu oft ins Desaster. "Holy Fire" ist trotz aller Ambitionen kein solches, und das kann man weißgott nicht hoch genug schätzen.

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