Dienstag, 21. Januar 2014

Die wichtigsten Alben 2013 #23: Beach Fossils - Clash the Truth

"Oh Mamaaaaaaa, I wanna go surfiiiiing", das haben die Drums, Sie wissen es, damals gesungen, und alle haben es geglaubt, diese Beach Boy Sache, dieses dahingepfiffene Lebensleiden und diese Boybandhaftigkeit. Nur wenig später gab es die noch verwaschenere DIIV-Platte "Oshin", die den LSD-Gitarrensound noch höher und dichter, aber auch nebliger gebaut hat. Deren Sänger, Zachary Cole Smith, war bis zur Gründung von DIIV Mitglied der bis dato eher so semi-interessanten Beach Fossils, die den Strand ja schon im Namen tragen und so gesehen adäquater heißen als die nun auch wieder mitspielenden Beach Boys, deren fossilartige Rückkehr ja eher irritiert als begeistert. Und seitdem spielte das Personenkarzussel verrückt bei den Beach Fossils, sodass "Clash the Truth" auch eher ein Wunder ist als blindes Kalkül.
Gut, jetzt gehen natürlich die Vergleiche los: Ist "Clash the Truth" besser oder schlechter als "Oshin"? Ist Zachary Cole Smith der Billy Corgan des Surfrocks? Udn sind die Beach Fossils überhaupt irgendwie ernst zu nehmen? Aber natürlich sind sie das! "Clash the Truth" hat gegenüber "oshin", wenn man diese tollen Platten schon vergleichen muss, den Vorteil, nicht ganz so wolkig zu klingen. Das ist vor allem der Verdienst des ewig rumpeligen Schlagzeugs, das die ganze Platte wie wahnsinnig vorantreibt, als säße Animal von den Muppets da am Drücker. Und auch das Songwriting muss sich vor niemandem verstecken. Gut, die Gitarreneffekte sind sich doch sehr ähnlich und die Produktion sehr, positiv gesagt, erdig, aber genau das macht eben den Unterschied aus, den es unbedingt braucht, um aus "Clash the Truth" eines der besten traditionellen Rockplatten 2013 zu machen. Allein die letzte Minute aus "Crashed Out" ist der absolute wahnsinn, und man kann sich die Szene gar nicht anders vorstellen, als dass danach Instrumente demoliert werden. Gut, Somgs wie "Clash the Truth", "Generational Synthetic" oder "Sleep Apnea" meint man schonmal irgendwie gehört zu haben, aber dann kommen wieder Übersongs namens "Careless" oder "In Vertigo" um die Ecke und alles ist vergessen, gerade weil - haben wir schon das wahnsinnige Schlagzeug erwähnt? Nein?
"Clash the Truth" ist die Wiedergeburt dieser Band als die punkigere, bodenverhaftete Variante der Konkurrenz, die es unbedingt braucht, um nicht nur die feine Linie zwischen Band und Brand zu halten. Und eine großartige Platte zum Surfbretterzerschlagen ist es bobendrein. und wie viele gibt es schon davon?

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