Dienstag, 14. Januar 2014

Die wichtigsten Alben 2013 #25: Justin Timberlake - The 20/20 Experience

Justin Timberlake ist Michael Jackson. Nicht im privaten Sinne, aber Musikalisch. Zumindest auf "The 20/20 Experience", von dem beide Teile exakt so klingen, wie Jackson sich das sicherlich für sich in Zukunft ausgemalt hat: Relevant, Funky, Gewitzt und lässig, top produziert und sehr selbstständig. Man kann dem Timberlake ja vieles vorwerfen: Omnipräsenz in Film, Musik und Fernsehen, etwas Langweiligkeit und ein Entertainment-Passepartout zu sein, aber am Ende muss man sich dieses grandios choreografierte Popmaxiumum namens "The 20/20 Experience" einfach nur anhören ohne Scheuklappen anzulegen und kann nicht dankbar genug dafür sein, dass hier weder Will.I.Am noch Guetta oder sonstwer aus dem Eurodance-Protektorat seine Wurstfinger im Songwritin hatte. Gut, dass der einzige große Ausfall "Mirrors" dann doch noch zu ersten Single wird - geschenkt (man muss ja kein zweites "Cry Me A River" produzieren, das eine reicht - aber das ist sicher einfach Timberlands Schuld). Aber sowas wie "Strawberry Bubblegum", "Pusha Love Girl", "Suit And Tie" oder "Take Back The Night" ist R'n'B auf Höhe der Zeit - und damit meine ich nicht die Keyboardeskapaden von Leuten wie Blood Orange oder den Überproduzierten Girlpop der tollen Beyoncé. "The 20/20 Experience" hat auch keine Angst vor düsteren Seiten, aber wird nicht weinerlich wie The Weeknd oder chauvinistisch wie Robin Thicke. Genau das mag die Langeweile Timberlakes begründen: Er ist zu nett und zu glatt. Aber wenn man das mal hinter sich hat, dann passt in diesem Doppelwerk so gut wie alles zusammen wie nix gutes. Davon wird niemand umgehauen oder sogar begeistert, was aber letztlich falsch ist. "The 20/20 Experience" hat alles, was ein Album dieses Genres braucht, und ich meine jetzt wirklich ALLES. Das ist vielleicht zu perfekt, um es wirklich likeable oder gar loveable zu machen - aber es bleibt immer noch perfekt.

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